Bundesbank-Chef mag den Euro noch immer

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann weist mit Nachdruck angebliche Vorwürfe aus der Europäischen Zentralbank zurück, seine Bank sei ein Gegner des Euro.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Weidmann sagte "Bild am Sonntag": "Kritik an der Ausgestaltung einzelner Rettungsmaßnahmen bedeutet doch nicht, dass man den Euro abschaffen will. Im Gegenteil: Für die Bundesbank gilt, dass wir den Euro erhalten wollen und zwar als stabile Währung." Zu Äußerungen aus der EZB, in der Bundesbank gebe es Euro-Gegner sagte Weidmann: "Es befremdet mich, wenn versucht wird, eine offene Diskussion über den richtigen Weg aus der Krise durch solch haltlose Unterstellungen auf eine unsachliche Ebene zu bringen."

Zugleich bekräftigte Weidmann seine Vorbehalte gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen zur Stabilisierung des Euro aufzukaufen: "Ist es eine gute Idee, dass wir einfach alle gegenseitig für unsere Staatsschulden haften? Eigentlich geht es doch darum, dass wir auf dem Weg zu einer stabileren Währungsunion vorankommen." Weidmann fügte hinzu: "Ich habe die Sorge, dass die gute Entwicklung an den Finanzmärkten und insbesondere die niedrigen Zinsen auch für Staatsanleihen dazu führen, dass der Kampf gegen die Ursachen der Krise mit weniger Nachdruck geführt wird. Das gehört zu den Risiken und Nebenwirkungen der Medizin, die Zentralbanken weltweit mit der Politik des billigen Geldes gerade verabreichen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.05.2013

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