Bundesjustizministerin gegen übereilte Vorratsdatenspeicherung

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sich gegen eine schnelle Einführung der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Datenberge alleine helfen nicht weiter. Nachhaltige Sicherheitspolitik braucht qualifiziertes Personal und moderne Ausstattung", sagte die FDP-Ministerin der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Der sicherheitspolitische Mehrwert dieser grundrechtssensiblen Datenberge wird zu Recht bezweifelt", ergänzte sie mit Blick auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts.

Leutheusser-Schnarrenberger betonte, dass ihr Ministerium "an einer Anlass bezogenen Vorratsdatenspeicherung" arbeite, die bei konkreten Verdachtsmomenten "durch das `Schockfrosten` die routinemäßige Löschung von Verbindungsdaten" unterbinde. Dieses Verfahren werde erfolgreich praktiziert, etwa in den Vereinigten Staaten. Die FDP-Politikerin warnte vor einer "politischen Instrumentalisierung der aktuellen Situation für einseitige Sicherheitsgesetze".

Hektische Überreaktionen würden den Rechtsstaat aus den Fugen geraten lassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2010

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