Bundeskanzlerin Merkel: Pussy-Riot-Urteil unverhältnismäßig hart

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Urteil gegen die russische Punkband Pussy Riot als unverhältnismäßig hart bezeichnet.

Berlin/Moskau (dts Nachrichtenagentur) - "Den Prozess gegen Mitglieder der Band Pussy Riot habe ich mit Besorgnis verfolgt", erklärte Merkel am Montag. "Das unverhältnismäßig harte Urteil steht nicht im Einklang mit den europäischen Werten von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, zu denen sich Russland u.a. als Mitglied des Europarates bekannt hat. Eine lebendige Zivilgesellschaft und politisch aktive Bürger sind eine notwendige Voraussetzung und keine Bedrohung für Russlands Modernisierung."

Die drei Frauen hatten am 21. Februar in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau mit einem sogenannten "Punk-Gebet" die Jungfrau Maria um Erlösung von Präsident Wladimir Putin angerufen. Am Montag wurden sie schließlich wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Bandmitglieder hätten "keine Reue gezeigt", die "öffentliche Ordnung verletzt" und die "Gefühle der Gläubigen beleidigt", so Richterin Maria Syrowa.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.08.2012

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