Bundesnetzagentur senkt die Netzrenditen

Die Bundesnetzagentur kürzt die Renditen für die Betreiber von Strom- und Gasnetzen.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Für Neuinvestitionen werden wir einen Eigenkapitalzins von 9,05 Prozent festlegen", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Derzeit liegt der Zinssatz bei 9,29 Prozent. Kurth beendet damit wochenlange Spekulationen über die künftige Höhe der Netzrenditen.

Die Netzbetreiber hatten mit einem deutlich stärkeren Einschnitt gerechnet "Der Vorwurf, in Deutschland seien Investitionen in die Netze nicht attraktiv, sollte nun endgültig vom Tisch sein", sagte Kurth. "Wir senden mit unserer Festlegung das Signal an Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger, dass es sich lohnt, in Deutschland in die Strom- und Gasnetze zu investieren." Anfang September war Kurth zunächst mit dem Vorschlag ins Rennen gegangen, den Eigenkapitalzinssatz für Neuinvestitionen um mehr als einen Prozentpunkt auf 8,2 Prozent zu senken.

Die Netzbetreiber hatten diesen Vorschlag heftig kritisiert und gewarnt, der dringend erforderliche Ausbau der Netze werde scheitern. Die Betreiber sind angesichts der anstehenden Milliardeninvestition auf Investoren angewiesen, die sich am Bau neuer Leitungen beteiligen. Mit einem Zinssatz von 8,2 Prozent hätte man nach Überzeugung der Netzbetreiber an den internationalen Kapitalmärkten keine institutionellen Anleger gewinnen können Der neue Zinssatz soll für Gasnetzbetreiber ab dem 1. Januar 2013 gelten, für Stromnetzbetreiber ab 1. Januar 2014. Für Altanlagen sieht die Bundesnetzagentur künftig einen Zinssatz von 7,14 Prozent vor.

Die Bundesnetzagentur hat ihre Festlegung gestern an das Bundeskartellamt und an die Landesregulierungsbehörden weitergeleitet. Am kommenden Mittwoch sollen die neuen Sätze im Amtsblatt der Netzagentur veröffentlicht werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.10.2011

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