Bundespräsident Wulff ruft zum Dialog mit Kriegsgeneration auf

Bundespräsident Christian Wulff hat junge Deutsche aufgefordert, ihre Eltern und Großeltern über deren Erfahrungen aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren zu befragen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Aus Anlass des Zweiteilers "Schicksalsjahre", den das ZDF am kommenden Sonntag ausstrahlt, schreibt Wulff in einem Beitrag für die "Bild-Zeitung": "Der Austausch zwischen den Generationen über das Erlebte kann heilend wirken - innerhalb der eigenen Familie wie zwischen Angehörigen verschiedener Nationen." Der Film "Schicksalsjahre" über das Leben einer Mutter, die ihre Kinder während des Krieges und bei der Flucht aus Ostpreußen allein durchbringen muss, habe ihn "tief berührt", schreibt Wulff: "Der Film zeigt die Verzweiflung, das Leid, aber auch den Mut und die Leistung dieser Frauen, die in den Jahren des Wiederaufbaus die Hauptlast trugen, die uns Kinder großgezogen und sich mit ihren Familien durchgeschlagen haben - oft ganz auf sich selbst gestellt." Die ZDF-Produktion zeige jedoch auch "die Verantwortung, die Unterlassungen und Verstrickungen unserer Elterngeneration; die Risse, die quer durch die Familien gingen. Und er macht klar: Am Ende haben alle verloren." "Schicksalsjahre" sei "ein für unser Land wichtiger Film", schreibt der Bundespräsident weiter. Er hoffe, "dass gerade junge Menschen durch diesen Film die Geschichte unseres Landes besser begreifen. Auch die heutige Generation muss - unabhängig von persönlicher Schuld - ihre Verantwortung für die Erhaltung von Freiheit und Demokratie erkennen", so Wulff: "Lassen Sie uns alle bei aller Unzufriedenheit über einzelne Missstände deutlicher erkennen, welches Privileg wir genießen, in dieser Zeit in einem freiheitlichen, demokratischen Land in Frieden zu leben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.02.2011

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