Bundespräsident in Bedrängnis: Wulff-Anwalt räumt Kredit-Verhandlungen mit Geerkens ein

Bundespräsident Christian Wulff ist weiter in Bedrängnis geraten und hat über seinen Anwalt eingeräumt, an Kreditverhandlungen mit dem Unternehmer Geerkens beteiligt gewesen zu sein.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der Zeitung "Die Welt" erklärte der Anwalt, dass Geerkens zunächst "aufgrund seines besonderen Sachverstands und der freundschaftlichen Beziehungen" bei der Immobilien-Suche des Ehepaares Wulff beteiligt gewesen sei. Die Initiative für das Privatdarlehn ging hingegen von Geerkens Ehefrau aus. "Die Modalitäten wurden gemeinsam besprochen, das Darlehen von Frau Edith Geerkens gewährt", hieß es in der Erklärung.

Wulff hatte sich bisher nur dazu geäußert, dass Frau Geerkens die Kreditgeberin war, nicht aber inwieweit der Ehemann in die Verhandlungen eingebunden war. Indessen befasst sich die Staatsanwaltschaft Hannover mit der Kredit- und Urlaubs-Affäre Wulffs. "Die Staatsanwaltschaft hat vier Anzeigen vorliegen, die überprüft werden", sagte am Dienstag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, Jürgen Lendeckel.

Angesichts immer neuer Vorwürfe gegen Christian Wulff haben Politiker der SPD Zweifel angemeldet, ob er seiner Aufgabe als Bundespräsident noch gewachsen ist. "Es wachsen derzeit täglich die Zweifel, ob der Bundespräsident der Vorbildfunktion gerecht wird, die er von anderen führenden Repräsentanten von Staat und Gesellschaft stets eingefordert hat", sagte das SPD-Fraktionsvorstandsmitglied Sebastian Edathy "Handelsblatt-Online".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.12.2011

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