Bundesrechnungshof: Kassen-Fusionen bringen wirtschaftliche Nachteile

Der Zusammenschluss von gesetzlichen Krankenkassen bringt meist wirtschaftliche Nachteile.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf ein Gutachten des Bundesrechnungshofs (BRH) für Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP). Die Rechnungsprüfer erschüttern laut "Focus" damit einen Grundsatz aus Zeiten der großen Koalition, wonach 30 bis 50 Kassen in Deutschland völlig ausreichen sollten. Eine Fusionswelle folgte.

Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen verringerte sich von 1367 im Jahre 1992 auf aktuell 148. In dem Rechnungshofbericht heißt es "Focus" zufolge, Fusionen bänden "erhebliche zeitliche und personelle Ressourcen", führten "zu keinen deutlichen Synergieeffekten" und seien "mit erheblichen, zum Teil dauerhaften zusätzlichen Aufwendungen verbunden". Dem stünden "nur geringe Einsparungen gegenüber". Die Prüfer analysierten 32 Kassen-Fusionen.

Häufig stiegen dabei den Prüfern zufolge die Netto-Verwaltungskosten durch zunehmende Reisekosten der Mitarbeiter, Abfindungen oder erhöhte Vergütungen für Kassen-Vorstände, teure Berater-Honorare sowie durch Fortbildungen. Fusionen seien "Kostentreiber" und führten "nicht immer zu leistungsfähigeren Einheiten".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2011

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