Bundesregierung besorgt über Todesurteile in Ägypten

Die Bundesregierung hat sich besorgt über die erneuten Entscheidungen eines ägyptischen Gerichtes, gegen bis zu 188 Personen die Todesstrafe zu verhängen, gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben die klare Erwartung, dass die Entscheidung nicht in dieser Form vollzogen wird und die Angeklagten einen fairen Prozess nach international anerkannten Standards erhalten", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Mittwoch. "Derartige Massenurteile tragen nicht dazu bei, die Stabilität Ägyptens zu fördern." Ein ägyptisches Gericht hatte am Dienstag entschieden, dass bis zu 188 Personen wegen Terrorismus, Mord und Waffenbesitz zum Tode verurteilt werden sollen.

Unter den Angeklagten sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes zwei bereits Verstorbene sowie ein Minderjähriger, gegen mindestens 43 Personen wurde in Abwesenheit verhandelt. Den Verurteilten wird vorgeworfen, an der Stürmung einer Polizeistation in Kerdasa, bei der elf Polizisten und zwei Zivilisten getötet wurden, beteiligt gewesen zu sein. Die Urteile sind allerdings nur vorläufig: Zunächst muss der Mufti ein Rechtsgutachten vorlegen, dass allerdings nicht bindend ist.

Im Januar sollen die Urteile dann gerichtlich geprüft werden. Bei mehreren Massenprozessen in Ägypten wurden in diesem Jahr bereits Hunderte Todesurteile verhängt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.12.2014

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