Bundesregierung ermuntert Urlauber zu Reisen nach Tunesien

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Ernst Burgbacher (FDP) hält Tunesien weiterhin für ein sicheres Reiseland: "Ich kann nur jeden Urlauber ermuntern, weiterhin nach Tunesien zu reisen. Es gibt keinerlei Anzeichen, warum das Land gemieden werden sollte", sagte Burgbacher der "Welt". Bislang sei nur der Flughafen Tunis gesperrt, der touristisch weniger bedeutend ist. "Alle anderen Flughäfen sind offen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.

Nach der Ermordung des Oppositionspolitikers Mohammed Brahmi hatte die größte Gewerkschaft des Landes, UGTT, zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In den kommenden Tagen ist laut Auswärtigem Amt mit Demonstrationen zu rechnen, die eskalieren könnten. Die Behörde empfiehlt daher Reisenden, Menschenansammlungen und öffentliche Plätze in den großen Städten zu meiden.

Wenn Urlauber ihre Reisen nach Tunesien ganz stornieren würden, hätte dies für das Land schwere Folgen, sagte Burgbacher. "Das Beste, was wir für Tunesien tun können, ist dafür zu sorgen, dass der für das Land so wichtige Tourismus nicht einbricht. Mit einem Boykott Tunesiens würden wir nur die Falschen bestrafen."

Der Staatssekretär, ein guter Tunesien-Kenner, macht sich große Sorgen um das Land. "Wir müssen alles versuchen, damit die Lage in Tunesien nicht eskaliert." Brahmi ist binnen kurzer Zeit bereits der zweite Oppositionspolitiker, der einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist.

"Der tragische Zwischenfall darf nicht dazu führen, dass die Radikalen in Tunesien die Oberhand gewinnen", sagte Burgbacher.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2013

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