Bundesregierung schränkt Entwicklungshilfe in Ägypten ein

Angesichts des gewaltsamen Machtkampfs in Ägypten kann die Bundesregierung ihre Entwicklungshilfe für das nordafrikanische Land nur noch reduziert einsetzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sagte der "Welt": "Für unsere Entwicklungszusammenarbeit gilt schon jetzt, dass unsere Arbeitsfähigkeit unter den aktuellen Umständen eingeschränkt ist." Das betreffe vor allem den Großraum Kairo. "Hier müssen unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort tageweise von zuhause aus arbeiten, weil die Büros je nach Sicherheitslage zwischenzeitlich geschlossen bleiben", so der Minister.

"Es gilt aber, die Situation dort täglich neu zu bewerten." Niebel sagte, man führe die Projekte dennoch so gut es geht weiter und setze sich "für Demokratieförderung, Stärkung der Menschenrechte, Verbesserung der Lebensbedingungen - Wasser, Abwasser, Energie - und Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit ein, um die Menschen im Land weiter konkret zu unterstützen". So lange aber nicht klar sei, welchen Weg Ägypten künftig politisch einschlage, werde man die Situation sehr intensiv beobachten, kündigte Niebel an.

Der Minister sagte weiter, ihm bereite die jüngste, gewaltsame Eskalation in Ägypten allergrößte Sorge. Er betonte: "Ägypten ist ein Schlüsselland für die Region - der Arabische Frühling darf hier nicht scheitern, sonst hätte das unabsehbare Folgen weit über das Land hinaus. Ich fordere daher alle Seiten auf, die Gewalt einzustellen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.08.2013

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