Bundesregierung will "Schockbilder" auf Zigarettenschachteln

Die Bundesregierung setzt sich für die EU-weite Einführung abschreckender Fotos auf Zigarettenschachteln ein.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Künftig sollen die Hersteller Bilder von Raucherbeinen oder Krebslungen auf alle Schachteln drucken, berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Die Warnungen sollten in Schrift und Bild gut wahrnehmbar sein, aber nicht mehr als 75 Prozent der Packungsfläche bedecken. Darauf haben sich die Staatssekretäre der zuständigen Bundesministerien Anfang Juni geeinigt.

In einem Ergebnisprotokoll der Sitzung heißt es, die Regierung stimme außerdem einem "Verbot charakteristischer Aromen" in Zigaretten zu. Das würde das Aus für Mentholzigaretten bedeuten. "Schnupftabak ist von einem Verbot charakteristischer Aromen auszunehmen", heißt es in dem Papier weiter.

Am Freitag wollen die EU-Gesundheits- und Verbraucherminister in Luxemburg über die Richtlinie beraten. Sie könnte vermutlich frühestens 2015 umgesetzt werden. Die Tabaklobby hatte die Pläne scharf bekämpft, mit kleinem Erfolg: Für ein nationales Verbot der Außenwerbung etwa an Plakatwänden, das derzeit ebenfalls diskutiert wird, will sich die Bundesregierung laut Protokoll "in dieser Legislaturperiode nicht einsetzen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.06.2013

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