Bundesregierung will über das Internet den Analphabetismus bekämpfen

Die Bundesregierung will Forschung zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener mit 30 Millionen Euro fördern.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Das teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit. Zum Weltalpabetisierungstag, den die UNESCO für den morgigen 8. September ausgerufen hat, erklärt Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): "Der Analphabetismus ist in Deutschland ein Problem, das zunehmend auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Unser Ministerium hat die Forschung zur Alphabetisierung und zur Grundbildung Erwachsener seit 2007 zu einem Förderschwerpunkt gemacht."

Mit 30 Millionen Euro unterstützt das BMBF 27 Verbundprojekte mit etwa 100 Teilprojekten. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung von Lernsoftware und von Unterrichtsmaterialien. Durchgeführt werden die Projekte von Hochschulen und Forschungsinstituten, von über 20 Bildungsträgern und zahlreichen Verbänden wie dem Deutschen Volkshochschulverband.

"Die meisten der sogenannten funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten verbinden Lesen und Schreiben durchweg mit negativen Erfahrungen", so Braun. "Wir müssen neue Wege finden, damit Lernen für sie wieder spannend wird. Eine gute Möglichkeit bieten hier die neuen Medien."

Besonders Lernspiele und die Kommunikation über die neuen sozialen Netzwerke wie Facebook oder SchülerVZ erfreuten sich einer immer größeren Beliebtheit, so Braun. "Sie erhöhen die Motivation, sich mit Wissen, mit der Schriftsprache und mit den eigenen Kompetenzen auseinander zu setzen." Im Oldenburger Projekt ABC ("Alphabetisierung. Beratung. Chancen.") wird eine Lernsoftware online zur Verfügung gestellt, mit der anhand von Fotos das Schreiben bildlich dargestellter Begriffe trainiert werden kann. Das Projekt "iChance" nutzt die Video-Webseite "YouTube" für nutzergenerierte Video-Inhalte zur Lernmotivierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit geringer Grundbildung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.09.2010

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