Bundestag vor längster Sitzung der Wahlperiode

Im Deutschen Bundestag steht diese Woche am Donnerstag eine echte Mammutsitzung an, die Bundestagsverwaltung rechnet gar mit der längsten Sitzung der aktuellen Wahlperiode.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Um 9 Uhr geht es los mit einer 20-minütigen Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Ergebnissen des G8-Gipfels und zur Tagung des Europäischen Rates in Brüssel, anschließend folgt eine Aussprache und dann ein bunter Reigen an Themen, von Pflegereform über Arbeitnehmerüberlassung, den Bundeswehreinsatz im Libanon und in Mali, Steuerflucht und Vermögensabgabe, Dopingbekämpfung im Sport, Aufarbeitung der SED-Diktatur und viele andere Themen bis hin zum letzten Tagesordnungspunkt: "Harmonisierte Rechnungsführungsgrundsätze in der EU". Laut Tagesordnung soll die ganze Nacht über debattiert werden und die Sitzung laut der Internetseite des Bundestages "voraussichtlich am Freitagmorgen gegen 9:45 Uhr" enden. Doch so wird es vermutlich dann doch nicht kommen, denn eine Dreiviertelstunde vorher, nämlich um 9 Uhr soll schon die Freitagssitzung beginnen.

"Irgendwann lassen die Kräfte natürlich nach", sagte eine Sprecherin der Bundestagsverwaltung der dts Nachrichtenagentur. Viele Reden werden zu Protokoll gegeben und meistens endet die Sitzung viel früher. Die bislang längste Sitzung der aktuellen Wahlperiode war allerdings erst vor zwei Wochen, am 13. Juni.

Sie endete um 0:49 Uhr und dauerte genau 15 Stunden 47 Minuten und 48 Sekunden, diesen Donnerstag werde es wahrscheinlich noch etwas später, weil das Programm so umfangreich ist. Der Rekordhalter wird aber wahrscheinlich trotzdem die Sitzung am 24. November 1949 bleiben: damals debattierten die Parlamentarier von 10:20 Uhr vormittags bis 6:23 Uhr am nächsten Morgen. Und die kürzeste offizielle Zusammenkunft der Parlamentarier im Plenum bleibt auch ungeschlagen: Die 83. Sitzung in der 7. Wahlperiode am Vormittag des 13. März 1974 dauerte nur eine Minute, weil lediglich ein neuer Vertreter für den Vermittlungsausschuss bestimmt werden musste, am Mittag trat der Bundestag dann erneut regulär zusammen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.06.2013

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