Bundestags-Vizepräsident Thierse übt scharfe Kritik an Linken-Chefin Lötzsch wegen Haltung zum Mauerbau

Der Vize-Präsident des Bundestages, Wolfgang Thierse (SPD), hat Linke-Chefin Gesine Lötzsch wegen ihrer Haltung zum Mauerbau scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Frau Lötzsch nimmt auf eine Minderheit linksextremer Aktivisten in ihrer Partei Rücksicht, die den Mauerbau offen oder klammheimlich als alternativlos ansieht", sagte Thierse der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Die Verantwortung der Führung der SED für den Mauerbau bleibe bestehen. "Das sollte niemand relativieren, und schon gar nicht die Linke-Vorsitzende. Sonst verstärkt man nur die Zweifel an deren Regierungsfähigkeit", sagte Thierse. Wer so wie Frau Lötzsch über den Mauerbau rede, entschuldige die SED-Führung. "Das ist absolut inakzeptabel", sagte Thierse.

Wegen ihrer Erklärungen zum Mauerbau könne man ihr auch nicht glauben, dass sie sich wirklich von der Danksagung der Zeitung "Junge Welt" für den Mauerbau distanziere. "Hier gibt es zumindest eine geistige Verwandtschaft zwischen Frau Lötzsch und dem Blatt", sagte Thierse. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sollte von der Linkspartei eine Erklärung einfordern, damit sie ihr Verhältnis zur SED-Vergangenheit klärt.

"Ich halte es für selbstverständlich, dass der Ministerpräsident Sellering - so wie andere sozialdemokratische Landesparteien bisher - von einem möglichen Koalitionspartner Linkspartei eine solche Erklärung verlangt", sagte Thierse der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.08.2011

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