Bundestagsvizepräsidentin weist Raubkunst-Vorwürfe zurück

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Petra Pau, hat Vorwürfe, der Bundestag behindere die Aufklärung über Raubkunst im eigenen Bestand, scharf zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es hat keinerlei Versuche gegeben, die Recherche zur Herkunft der Werke zu behindern", sagte die Linkspolitikerin der "Welt". "Der Vorwurf, der Deutsche Bundestag halte Kunstwerke in irgendeiner Weise ihren rechtmäßigen Besitzern vor, ist unhaltbar." Sie gehe davon aus, dass im Fall von gefundener Raubkunst alles unternommen werde, um die ursprünglichen Besitzer zu ermitteln.

"Sollte es sich um Raubkunst handeln, wird der Bundestag diese an die Angehörigen der ursprünglichen Eigentümer zurückgeben", sagte Pau. Der Kunstbeirat des Bundestags hatte 2012 beschlossen, alle Kunstwerke mit unklarer Herkunft systematisch zu überprüfen. Das Parlament hatte ab 1949 mit dem Aufbau seiner Sammlung begonnen.

Überprüft werden derzeit alle Werke, die vor 1945 entstanden sind. Im Frühjahr 2014 soll die Prüfung abgeschlossen sein. Petra Pau ist überzeugt, dass das Parlament, wenn es Raubkunst in seinem Bestand finden sollte, diese arglos erworben hat.

"Wir haben ja immer wieder Fälle, dass geraubte Kunst sich in öffentlichen Sammlungen und anderswo befand, ohne, dass dies klar war." Allerdings habe man sich mit der Frage der Herkunft auch nicht weiter befasst. Erst durch die Washingtoner Erklärung von 1998 kam Bewegung in die Sache: Damals verpflichteten sich 44 Staaten, darunter auch Deutschland, für das Auffinden und die Rückgabe von NS-Raubkunst zu sorgen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.12.2013

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