Bundeswehr: Nachwuchssorgen nach Ende der Wehrpflicht

Die Bundeswehr hat dramatische Nachwuchssorgen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers, befürchtet einen erheblichen Mangel an Soldaten, nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Das berichtet der "Spiegel". Man bemühe sich derzeit intensiv, freiwillige Kräfte zu werben, doch die ersten Interessentenzahlen seien "nicht ermutigend", schreibt Freers in einem Brandbrief an Generalinspekteur Volker Wieker.

"Im Übergang zur neuen Struktur werden wir große Lücken im Personalkörper hinnehmen müssen, die uns langjährig begleiten und nicht auszugleichen sein werden", warnte Freers. Der General hält auch das Engagement in Afghanistan für gefährdet: "Die Bereitstellung der Einsatzkontingente wird bereits 2012 nicht mehr im heutigen Umfang möglich sein." Soldaten mit nur kurzer Dienstzeit ließen sich kaum anwerben, da die vom Minister in Aussicht gestellten Prämien noch immer nicht gesetzlich geregelt seien.

Freers fordert mehr Ansprechstellen zur Nachwuchsgewinnung nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Im Heer, der größten Teilstreitkraft, haben sich zum 1. April nur 433 Freiwillige zum Dienst an der Waffe verpflichtet. Es müssten aber rund 2.000 Soldaten pro Quartal sein, um den Personalbedarf zu decken.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.02.2011

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