Bundeswehrsoldaten sollen günstigere Telefonverbindung in die Heimat erhalten

Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe will die Telefon- und Internetverbindungen für Soldaten im Auslandseinsatz verbessern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete, erarbeiten die fünf Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl (CSU), Lars Klingbeil (SPD), Christoph Schnurr (FDP), Agnieszka Malczak (Grüne) und Harald Koch (Linke) Vorschläge. Sie sollen noch rechtzeitig zu Weihnachten den Fraktionen vorgelegt werden, trotz des seit Juli bestehenden Vertrages zwischen der Bundeswehr und einer EADS-Tochterfirma. Diese stellt seit 1. Juli ein IT-System in Afghanistan und im Hafen von Dschibuti am Horn von Afrika bereit.

Der Standardtarif fürs Internet kostet fünf Cent pro Minute, mit ihm können etwa E-Mails abgerufen werden. Das sogenannte Premium-Internet, mit dem man "skypen" kann, kostet 17,40 Euro pro Stunde. Das Ministerium räumt inzwischen den Soldaten 30 Freiminuten ein.

Danach zahlen sie 21 bis 39 Cent pro Minute. Da die Beschwerden anhalten, traf sich die Arbeitsgruppe. Sie will vor allem Kostenfreiheit oder zumindest günstigere Preise fordern.

Nato-Verbündete wie Spanien, Dänemark und Norwegen gewähren ihren Soldaten kostenlose Telefonate. Der Arbeitsgruppe zufolge soll zudem das Internet mit ausreichender Bandbreite in allen Bundeswehrlagern installiert und die Privatsphäre der Soldaten besser geschützt werden, indem sie über W-Lan eigene Notebooks ins Netz einklinken können. Ein Soldat im Mannschaftsdienstgrad verdient etwa 1.500 Euro netto und bekommt einen zusätzlichen Auslandsverwendungszuschlag von 110 Euro täglich.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2011

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