Buschkowsky nennt Steinbrücks Äußerungen zum Schulsport "sehr unglücklich"

Der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), kritisiert Steinbrücks Empfehlung zur Geschlechtertrennung beim Schulsport.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist eine sehr unglückliche Äußerung von Herrn Steinbrück", sagte Buschkowsky im Gespräch mit der "Welt". "Junge Leute brauchen moderne gesellschaftliche Orientierung - in Ergänzung oder auch im Gegensatz zu tradierten Familienriten. Mädchen- und Jungenschulen hatten wir vor 150 Jahren. Wir haben in Deutschland eben keine Geschlechtertrennung. Es kann nicht sein, dass wir jetzt die gesellschaftliche Uhr zurückdrehen." Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte bei einer Veranstaltung am Mittwochabend in Berlin die Schulen dazu aufgerufen Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Muslime zu nehmen.

"Wenn die Schulen es einrichten können, sollten sie da Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen und getrennten Sportunterricht anbieten", sagte Steinbrück. Hintergrund war die Frage eines Schülers, wie weit Toleranz gehe. Er berichtete von einem Muslim-Vater, der sich gegen gemeinsamen Sportunterricht seiner Tochter mit Jungen gewehrt hatte.

Steinbrück selbst räumte ein: "Allerdings ist das ein schwieriges Thema und alle haben da eine andere Meinung zu." Steinbrücks Äußerungen hatten umgehend Widerspruch und Kopfschütteln bei zahlreichen Integrationsexperten ausgelöst.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.04.2013

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