CDU diskutiert über Schwarz-Grün

Nachdem sich Kanzlerin Angela Merkel auf dem CDU-Parteitag positiv über die Grünen geäußert hat, diskutiert die Union ein mögliches Bündnis mit der Ökopartei nach der Bundestagswahl 2017. "Schwarz-Grün ist eine interessante Alternative mit positivem Überraschungspotenzial, wie Hessen zeigt", sagte Bundestagsvizepräsident Peter Hintze, ein Vertrauter der Kanzlerin, dem "Spiegel".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkel hatte auf dem Parteitag betont, dass die Sondierungsgespräche mit den Grünen nach der Bundestagswahl 2013 nicht an der CDU gescheitert seien. "Wir wären bereit gewesen, eine solche Koalition zu wagen." Die Grünen hätten nicht gewollt.

"Schade drum." In der Führungsspitze der Union werden Merkels Worte als offene Einladung an die Grünen für die Zeit nach der Bundestagswahl 2017 gewertet. "In der CDU muss man niemanden mehr überzeugen, dass Schwarz-Grün geht", sagte Jens Spahn, der neu ins Partei-Präsidium gewählt wurde.

"Die Grünen müssen sich allerdings entscheiden, ob sie eine bessere Linkspartei mit Steuererhöhungen sein wollen oder sie sich ihrer bürgerlichen Wurzeln besinnen." Schon im Januar will sich Spahn erneut mit Grünen-Politikern treffen, um über Gemeinsamkeiten zu debattieren. Beim konservativen Flügel der CDU hält sich die Begeisterung für ein solches Bündnis in Grenzen.

"Ich erlebe in jeder Sitzung des Innenausschusses, wie groß die Unterschiede zu den Grünen noch sind", sagte dessen Vorsitzender Wolfgang Bosbach. "Ich wüsste nicht, wie hier ein Koalitionsvertrag aussehen sollte. Die Grünen verlangen gerade in der Innenpolitik von der Union nicht weniger als die Kapitulation."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.12.2014

Zur Startseite