CDU gibt Wahlstrategie der asymmetrischen Demobilisierung auf

Die CDU-Führung hat sich auf eine Abkehr von der Wahlkampfstrategie der asymmetrischen Mobilisierung verständigt, mit der man 2009 bei der Bundestagswahl erfolgreich war.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" habe Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der jüngsten Vorstandssitzung ausdrücklich der vorgetragenen Meinung zugestimmt, dass man Wahlen derzeit nur gewinnen könne, wenn man erkennbare Gegenpositionen formuliere. Dies sei auch vor dem Hintergrund der kritischen Debatte um die Wahlaussichten der Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu sehen, berichteten Sitzungsteilnehmer anschließend. Franz Josef Jung, ein Merkel-Vertrauter, CDU-Vorstandsmitglied und Vize der Hessen-CDU sagte der Zeitung: "Wahlen gewinnt man nur, wenn man die eigenen Truppen mobilisiert."

Jung nannte die Bereiche Steuern und Finanzen, Wirtschaft und Arbeit sowie die innere und äußere Sicherheit, bei denen die Union sich "klar abgrenzen" müsse von den anderen. Spätestens mit der verlorenen Niedersachsen-Wahl habe sich gezeigt, dass "ein populärer Kandidat allein für einen Wahlkampf nicht ausreicht". Jung, ein erfahrener Wahlkampfplaner aus seiner Zeit in Hessen mit Roland Koch, machte auf die Gefahren aufmerksam, wenn man im Wahlkampf zu sehr die politischen Themen der anderen bespiele.

"Wenn man `grün` im Wahlkampf ruft, klingelt es auch bei den Grünen in der Kasse. Wenn man `sozial` ruft, dann klingelt es bei der SPD." Natürlich werde die Union eine Politik des Umweltschutzes und der sozialen Gerechtigkeit vertreten, "aber die eigenen Leute mobilisiert man am Besten durch erkennbare Gegenpositionen zum Gegner".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.05.2013

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