CDU macht mobil gegen "Warteschleifen" für Schulabgänger

Die CDU plant eine Generalüberholung des unübersichtlichen und ineffektiven Übergangssystems zwischen Schule und Beruf.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Während Betriebe immer schwerer passende Lehrlinge fänden, steckten noch immer fast 300.000 junge Menschen in oft kostspieligen "Warteschleifen", heißt es in einem Beschlusspapier des Bundesfachausschusses Bildung der CDU, das dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) vorliegt. Rund 100.000 dieser Schulabgänger könnten vermutlich sofort in eine Ausbildung wechseln, schätzt die CDU. Der Fachausschuss kritisiert den bis zu vier Milliarden Euro teuren "Maßnahmendschungel" aus rund 17 Bundes- und 100 Länderprogrammen, die Jugendlichen den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern sollen.

Das Übergangssystem müsse gestrafft und effektiver organisiert werden. Es sei überfällig, dass die Kommunen zentrale Anlaufstellen für junge Leute ohne Ausbildung schaffen und damit "signalisieren, dass das Übergangsmanagement Chefsache von Oberbürgermeister oder Landrat ist", heißt es in dem Konzept. Überdies strebt die CDU an, zentrale Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit wie das Berufsgrundbildungsjahr und das Berufsvorbereitungsjahr zu überprüfen und "gegebenenfalls abzuschaffen".

Außerdem sollen die 2004 eingeführten Einstiegsqualifizierungen – staatlich finanzierte Langzeitpraktika in Betrieben – deutlich eingeschränkt werden. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) plädiert für eine deutliche Straffung der Programme: "Viele Jugendliche sind meist schon so weit, dass sie eine zweijährige Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung absolvieren können", sagte DIHK-Bildungsexpertin Esther Hartwich dem "Handelsblatt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.08.2012

Zur Startseite