CDU rückt von Nein zur doppelten Staatsangehörigkeit ab

Die CDU rückt von ihrem Nein zum Doppelpass ab.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Generalsekretär Peter Tauber sagte der "Welt": "Wir haben uns bei der Ablehnung der doppelten Staatsangehörigkeit leider Illusionen gemacht." Tauber erklärt: "Die Idee dabei war, eine bewusste Entscheidung herbeizuführen. Doch viele haben das umgangen: Sie haben sich den deutschen Pass geholt und anschließend bei der Botschaft des Herkunftslandes wieder den alten. Heute wissen wir, dass sich die bewusste Entscheidung von Zuwanderern, Deutschland als neue Heimat anzunehmen, nicht allein an der Frage der doppelten Staatsangehörigkeit festmachen lässt." Gleichzeitig stößt Tauber eine neue Debatte über die deutsche Leitkultur an. In der "Welt" sagt Tauber: "Wir führen die Leitkulturdebatte in Wirklichkeit doch jeden Tag. Wir brauchen in unserer Gesellschaft einen Konsens darüber, was uns verbindet. Die Diskussion darüber ist allerdings nie abgeschlossen und geht immer weiter." Deutschland sei "ein tolles Land", so Tauber.

"Das zu betonen ist wichtig, gerade für Zuwanderer, die sich bei uns integrieren wollen und denen wir mit unserer freien Gesellschaft ein gutes Angebot machen. Es ist eine spannende Frage, ob wir uns in Deutschland stärker über unser Streben nach einer guten Zukunft definieren - im vollen Bewusstsein unserer Geschichte - oder ob wir weiter vor allem aus der Rückschau leben." Zuwanderer bereicherten die Gesellschaft, meint Tauber, fügt aber hinzu: "Gemeinsamkeiten müssen immer wieder festgestellt werden - aber auch das, was nicht zu uns passt. Bei den schönen Einbürgerungszeremonien, die in unseren Kommunen stattfinden, wird nicht zufällig das Grundgesetz überreicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.01.2014

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