CDU-Abgeordnete kündigen im Streit um Frauenquote Loyalität zur Fraktionsführung auf

Im Streit um die Einführung einer Frauenquote gehen die ersten CDU-Parlamentarierinnen offen auf Konfrontationskurs zur Fraktionsführung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt bei vielen von uns die Bereitschaft, den Hamburger Gesetzesentwurf durchzuwinken", sagte Rita Pawelski, Chefin der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Gesetzentwurf des Hamburger SPD-Senats, dem der Bundesrat bereits zugestimmt hat, steht am 18. April im Bundestag auf der Tagesordnung. Er sieht eine feste Quote für Frauen in Aufsichtsräten vor.

Bis zum Jahr 2018 müssen es danach 20 Prozent sein, fünf Jahre später mindestens 40 Prozent. Kanzlerin Angela Merkel und Unionsfraktionschef Volker Kauder lehnen eine starre Quote ab. Pawelski sagt dagegen, der Hamburger Vorschlag sei für die Wirtschaft verkraftbar.

Die 160 größten börsennotierten Unternehmen hätten bereits eine Frauenquote von über 16 Prozent in den Aufsichtsräten: "Vier Prozent mehr Frauen bis 2018 müssten doch zu schaffen sein." Um eine Mehrheit im Bundestag zu erreichen, müssten 21 Abgeordnete von CDU/CSU und FDP mit der Opposition stimmen. Die Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion hat 45 Mitglieder, allerdings gibt es dort auch Gegnerinnen der Quote.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.04.2013

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