CDU-Abgeordneter Polenz rüffelt Junckers Euro-Bonds-Vorschlag

Mit seiner heftigen Kritik am Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Euro-Krise hat Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker eine neue Debatte entfacht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es sei angesichts der nervösen Lage auf den Märkten "sehr unklug, sich derart Luft zu machen und so scharf einen Dissens zu formulieren", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, der "Frankfurter Rundschau" (Freitagausgabe). Auch inhaltlich ging der CDU-Politiker auf Distanz zu Juncker, der sich für gemeinsame europäische Staatsanleihen stark gemacht hatte. "Mit Euro-Bonds müssten höher verschuldete Länder einen vergleichsweise niedrigeren Zins für ihre Anleihen zahlen und wenig verschuldete Länder dies mitfinanzieren. Dieser Vorschlag ist bisher nicht akzeptiert worden, und das wird sich nicht ändern", sagte Polenz. Dagegen sprang der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europa-Parlament, Martin Schulz, Juncker bei. "Man sollte alle Instrumente nutzen, die zu einem Sinken der Zinsen führen könnten - auch Eurobonds", sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Berlin müsse sich fragen, "was denn schlimmer ist: ein vorübergehender, leichter Anstieg des aktuellen Zinsniveaus - oder die dauerhafte Finanzierung der Schulden anderer."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2010

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