CDU-Finanzexperte Flosbach gegen Trennbankensystem

Der finanzpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach (CDU), hält die Diskussion über ein Trennbankensystem für nicht zielführend.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Lehman war eine reine Investmentbank und trotzdem konnte die Finanzkrise nicht verhindert werden", sagte der CDU-Politiker der Onlineausgabe des "Handelsblatts". In der Krise habe es außerdem sowohl Investmentbanken als auch Universalbanken gegeben, die gut oder schlecht durch die Krise gekommen seien. "Der Banktypus kann also nicht die entscheidende Rolle gespielt haben", sagte Flosbach.

"Wenn wir die Ansteckung in einem eng vernetzten Finanzsystem reduzieren wollen, halte ich es daher für zielführender, die Eingehung bestimmter Risiken zu untersagen und wo Risiken übernommen werden die Risiken besser abzufedern." Die Bundesregierung hatte sich am Montag grundsätzlich offen für eine Debatte über Aufspaltungen großer Finanzkonzerne gezeigt. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, es gebe bereits interessante Ansätze wie den Vorschlag einer unabhängigen Bankenkommission aus Großbritannien für eine flexible Regelung.

Diese Ideen sollten auch international diskutiert werden. Flosbach sagte dazu, man solle sich vor einer Debatte nicht verschließen, zumal die Finanzmarktregulierung ständig weiter fortentwickelt werden müsse. "Durch bessere Risikoabschirmung und Risikoabfederung müssen die einzelnen Banken und das Bankensystem im Ganzen krisenfester gemacht werden", sagte der CDU-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2011

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