CDU-Generalsekretär Gröhe kritisiert Danksagung zum Mauerbau-Jubiläum als erbärmlich

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat in einem offenen Brief an den Chefredakteur der Zeitung "Junge Welt", Arnold Schölzel, den Text "Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke" mit scharfen Worten verurteilt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mit dem Artikel, in dem die DDR-Regierung anlässlich des 50. Jubiläums der Mauer für deren Bau gelobt wurde, habe die Redaktion "einen Tiefpunkt in der Verbreitung Ihres verkorksten Weltbildes erreicht". Die Zeitung richte sich laut ihrem Selbstbild gegen den Einsatz von Gewalt und für die "Respektierung und den Erhalt liberaler Rechtsnormen". "Erbärmlich" findet Gröhe daher, dass die Zeitung "dem barbarischen SED-Regime huldigt, das seine eigenen Bürger auf dem Weg in die Freiheit erschossen hat".

Die "Junge Welt" verhöhne mit dem Text sowohl die Todesopfer an der Berliner Mauer als auch deren Angehörige. Es sei "beschämend und peinlich", dass die Zeitung die Tatsache ins Lächerliche ziehe, "dass mit dieser Mauer ein ganzes Volk eingesperrt wurde". Gröhe schließt den Brief mit einer weiteren Kritik: "In Ihrer absurden Aufzählung fehlt übrigens ein Punkt, ,28 Jahre ohne Presse- und Meinungsfreiheit`. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert diese Freiheiten. Vor allem fordert es - ebenso wie der Pressekodex des Deutschen Presserates - den Schutz der Menschenwürde. Mit Ihrem unsäglichen Text haben Sie all dies mit Füßen getreten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.08.2011

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