CDU-Haushaltsexperte fürchtet um Top-Rating Deutschlands

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch fürchtet um das Top-Rating Deutschlands und hat angesichts der Herabstufungen von neun Euro-Ländern durch Standard & Poor’s gefordert, das bisherige Euro-Krisenmanagement zu überdenken.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es muss endlich Schluss gemacht werden mit dem abwegigen Vorhaben, Länder ganz vom Finanzmarkt zu nehmen und vollständig über Hilfsmechanismen mit Schuldenvergemeinschaftung zu refinanzieren", sagte das Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages "Handelsblatt-Online". "Sonst verlieren wir als Deutsche auch noch unser Top-Rating und der Retter der Euro-Zone geht selbst unter durch die Lasten, die ihm durch die Gewährträgerstellung für die gesamte Euro-Zone aufgebürdet werden." Nach Ansicht von Willsch zeigt insbesondere die Herabstufung Frankreichs die "Endlichkeit" der Rettungsschirmpolitik.

Das Triple-A für Anleihen des Euro-Rettungsfonds EFSF sei jetzt nur zu halten, "wenn die wenigen verbliebenen dreifach A bewerteten Länder ihre Bürgschaftsanteile erheblich erhöhen, im wesentlichen also Deutschland". Ähnlich hatte sich zuvor auch der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, geäußert. Alleine die Herabstufung von Frankreich und Österreich führe dazu, "dass Deutschland nicht mehr rund 40 Prozent, sondern fast 75 Prozent zum Triple-A des Euro-Rettungsfonds EFSF beiträgt", sagte Schäffler "Handelsblatt-Online".

"Der deutsche Garantierahmen von 211 Milliarden Euro werde daher nicht ausreichen. Das wird auf Dauer auch das deutsche Rating belasten", warnte das FDP-Bundesvorstandsmitglied.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.01.2012

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