CDU-Innenexperte Bosbach sieht Deutschland als mögliches Terrorziel

Angesichts jüngster Geheimdienstinformationen über Terrorpläne auch gegen deutsche Städte hat der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), die Gefährdungslage bestätigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Deutschland wird bewusst als mögliches Anschlagsziel genannt", sagte Bosbach der "Rheinischen Post". Seit Anfang 2009 würden erhöhte Reisebewegungen aus Deutschland in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet festgestellt. Der CDU-Innenexperte verwies darauf, dass aktuell in Deutschland etwa 300 Ermittlungsverfahren auf Bundes- und Landesebene mit islamistisch-terroristischem Hintergrund liefen.

US-amerikanische und britische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass westliche Geheimdienste Anschläge pakistanischer Terroristen in europäischen Großstädten verhindert hätten. Die Attacken sollten demzufolge nach dem Vorbild der Terrorangriffe in Mumbai im Jahr 2008 ablaufen. Damals hatten Islamisten in der indischen Metropole über drei Tage zwei Luxushotels und mehrere weitere Orte besetzt, 166 Menschen wurden getötet und mehr als 300 verletzt.

Die Informationen über die geplanten Anschläge sollen US-Medienberichten zufolge aus der Vernehmung eines mutmaßlichen deutschen Terroristen stammen, der im Sommer nach Pakistan reisen wollte und in Afghanistan festgenommen wurde. Das US-Militär habe dann mit Drohnen Ziele in der pakistanischen Unruheregion Waziristan angegriffen. Das Bundesinnenministerium bestätigte die Medienberichte, sieht aber keine konkrete Bedrohung durch unmittelbar bevorstehende Anschläge.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.09.2010

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