CDU-Innenexperte Uhl: Visa-Affäre zeigt Notwendigkeit einer Warndatei

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ehemalige Vorsitzende des Visa-Untersuchungsausschusses, Hans-Peter Uhl, sieht in der jüngsten Visa-Affäre an deutschen Vertretungen in Afrika, Südamerika und Ländern der früheren Sowjetunion einen Beleg für die Notwendigkeit einer Visa-Warndatei.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Notwendigkeit einer Visa-Warndatei wird durch die Affäre ein weiteres Mal bestätigt, die Datei ist überfällig", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Die, die nichts wissen, nämlich die an den Botschaften, müssen vernetzt werden mit denen, die was wissen, nämlich die in den Sicherheitsbehörden. Wenn beispielsweise ein hier in Deutschland Lebender fortdauernd junge Frauen aus Osteuropa einlädt, dann ist das ein Sachverhalt, der misstrauisch macht. So etwas gehört gespeichert." Der CSU-Politiker beklagte, dass in der Koalition seit einem Jahr über die Datei verhandelt werde, ohne dass sich etwas bewege. Dafür verantwortlich sei Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die sich weigere, wirksame Schritte einzuleiten.

Bei der jüngsten Sitzung des Koalitionsausschusses war ein Kompromiss erneut gescheitert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2010

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