CDU-Länderchefs wollen Euro-Kritiker schärfer angreifen

In der Union wächst die Bereitschaft, die Alternative für Deutschland (AfD) künftig härter zu attackieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Diese sei zwar nicht der Hauptkontrahent bei der kommenden Bundestagswahl, "aber wir müssen eine solche Partei natürlich ernst nehmen und beobachten", sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Reiner Haseloff, Regierungschef von Sachsen-Anhalt, rät, die AfD mit wirtschaftspolitischen Argumenten zu stellen. "Die CDU muss die Konsequenzen deutlich machen, die die Politik der AfD für Deutschland hätte", sagt er.

Allein die möglichen Folgen eines Euro-Austritts sprächen gegen diese Partei. Unterstützung erhält Haseloff von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Die Vorstellungen der AfD "wären bedrohlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland".

Die Alternative für Deutschland sei eine Gruppierung, deren alleiniges politisches Ziel der Austritt aus der EU beziehungsweise dem Euro sei, sagt Tillich: "Hier ist sie sich mit den Parteien an den Rändern des politischen Spektrums in Deutschland einig." Die Ministerpräsidenten unterstützen damit die Fraktionschefs von Hessen, Sachsen und Thüringen, die vergangene Woche in einem Papier eine schärfere Auseinandersetzung mit der AfD gefordert hatten. Dafür waren sie von Parteichefin Angela Merkel im CDU-Vorstand am vergangenen Montag scharf kritisiert worden.

"Ich halte die Hinweise der Fraktionschefs durchaus für sinnvoll", sagt demgegenüber der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer. "Jedem muss klar sein: Wer die AfD wählt, der könnte Rot-Grün zum Sieg verhelfen und so den Weg in die europäische Schuldenunion ebnen." Auch Innenpolitiker Wolfgang Bosbach unterstützt die Initiative: "Wir werden die AfD nicht dadurch marginalisieren, indem wir so tun, als gäbe es sie nicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.05.2013

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