CDU-Ministerinnen wenden sich bei Parteitag gegen PID-Verbot

Beim CDU-Parteitag in Karlsruhe wollen nun auch die Gegner eines PID-Verbots Flagge zeigen.

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - "Die Präimplantationsdiagnostik (PID) sollte für Fälle von schwerer erblicher Vorbelastung der betroffenen Eltern in den vom Bundesgerichtshof gezogenen Grenzen weiter zulässig bleiben", heißt es in ihrem Antrag, der dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt. Die PID, so die Begründung, diene "dem Schutz des ungeborenen Lebens und dem Schutz der Mutter vor schwerwiegenden Schwangerschaftskonflikten". Unterzeichnet haben den Text die beiden Ministerinnen Ursula von der Leyen (Arbeit) und Kristina Köhler (Familie) sowie die CDU-Politiker Peter Hintze, Ursula Heinen-Esser, Michael Kretschmer, Ruprecht Polenz, Katherina Reiche und Ole Schröder.

Parteichefin Angela Merkel und Fraktionschef Volker Kauder hatten sich bereits für ein PID-Verbot stark gemacht. Im Parteitagsantrag der Verbotsbefürworter werden die Fraktionsmitglieder aufgefordert, "einer Aufweichung des Embryonenschutzes alsbald entgegenzutreten". Bei der PID werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen auf Gendefekte untersucht und im Fall von Schäden vernichtet.

Anfang Juli hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass dies nicht gegen das Embryonenschutzgesetz verstoße und nach aktueller Rechtslage straffrei bleibt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.11.2010

Zur Startseite