CDU-Politiker Wittke: Europa hat sich schneller geeint als das Ruhrgebiet

Der Generalsekretär der NRW-CDU, Oliver Wittke, vermisst eine Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet.

Essen (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt derzeit keine treibende Kraft, keinen Oberbürgermeister, keine Landesregierung, die eine Vision für diese Region hat. Die Aufbruchstimmung im Zuge der Kulturhauptstadt 2010 verliert sich wieder. Die alten Egoismen greifen wieder um sich", sagte Wittke der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Die CDU Ruhr feiert am Freitag ihr 25-jähriges Bestehen. Außerhalb des Ruhrgebietes, in Westfalen und im Rheinland habe man noch immer Angst vor einem "entfesselten Riesen Ruhrgebiet". Aber, so Wittke: "NRW wird nur dann den Anschluss an erfolgreiche Länder wie Bayern, Sachsen, Hessen und Baden-Württemberg finden, wenn das Ruhrgebiet wieder auf die Beine gestellt wird. Dafür brauchen wir mehr Zusammenarbeit und auch eine Persönlichkeit, die das Ruhrgebiet eint, ein Gesicht des Reviers. In den letzten 40 Jahren hat sich Europa schneller geeint als das Ruhrgebiet." Kritik übt der Generalsekretär der NRW-CDU am Regionalverband RVR: "Es ist ernüchternd, was die Mehrheit im RVR aus den neuen Kompetenzen gemacht hat. Der Verband könnte mit der Planungshoheit viel mehr leisten. Wo ist denn das Verkehrskonzept Ruhr? Wo ist die Strategie für eine bessere Flächennutzung?" Die geplante flächendeckende Umweltzone Ruhr hält Wittke für "wirkungslos" und "reine Symbolpolitik": "Umweltzonen senken nur marginal die Feinstaub-Belastung. Sie bewirkt aber das Gegenteil von dem, was ich für das Ruhrgebiet fordere. Wenn wir Wachstum haben wollen, dann dürfen wir nicht Behinderungen einbauen. Wir müssen den Verkehr ins Fließen bringen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2011

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