CDU-Politiker stellen Russland als Gastgeber für Fußball-WM infrage

In der CDU wird angesichts des Ukraine-Konflikts der Ruf nach einer Verlegung der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland laut.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Fußball-WM unter einem Regime stattfinden zu lassen, welches mitten in Europa die brutale Logik des Krieges verficht, ist eine Schreckensvision", sagte der Großstadtbeauftragte der Unions-Bundestagsfraktion, Kai Wegner (CDU), dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). Solange der russische Präsident Wladimir Putin die Separatisten in der Ukraine bei ihrer "brutalen Kriegsführung" unterstütze, sollte er sich "nicht im Glanze eines sportlichen Großereignisses sonnen dürfen". Wegner forderte vor diesem Hintergrund den Fußball-Weltverband Fifa zum Handeln auf.

"Die Fifa sollte jetzt kurzfristig prüfen, wie die WM anderweitig vergeben werden kann", sagte der CDU-Politiker. "Deutschland hat dank der WM 2006 eine hervorragende Infrastruktur und könnte der Welt wieder ein herzlicher Gastgeber sein." Kritisch sieht auch der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, Russland als Austragungsort für die WM. "Solange die Situation in dieser Region so instabil ist, kann man keine Fußball-Weltmeisterschaft dort austragen", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).

"Dies wäre unverantwortbar, auch für die Sicherheit der Gäste und Sportler aus aller Welt. Ich denke hier an den Abschuss des Flugzeuges MH17 über der Ost-Ukraine." Allerdings unterstrich Fuchs auch, dass die Fußballweltmeisterschaft 2018 noch "sehr weit weg" sei.

Die Frage der Ausrichtung in Russland stelle sich daher heute nicht. "Die dramatische Situation in der Ostukraine, bei der täglich Menschen sterben, bedarf hingegen einer umgehenden diplomatischen Lösung." Auch Wegner äußerte die Hoffnung, dass Russland "rechtzeitig zum Weg des Friedens zurückfindet".

Die derzeitige russische Aggression, die auf die territoriale Integrität der Ukraine keine Rücksicht nehme, erfülle ihn mit Sorge.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.02.2015

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