CDU-Politikerin Schön gegen geplantes Betreuungsgeld

Die saarländische CDU-Bundestagsabgeordnete Nadine Schön hat sich gegen das von der Koalition geplante Betreuungsgeld ausgesprochen und stattdessen eine Verbesserung anderer familienpolitischer Leistungen gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die von den Befürwortern beschworene Wahlfreiheit zwischen Kita-Besuch und Erziehung zu Hause existiere deswegen nicht, weil trotz massiver Anstrengungen bisher nicht genügend qualitativ hochwertige und zeitlich flexible Kita-Plätze vorhanden seien. "Deshalb sollten wir zuerst dieses Versprechen erfüllen, bevor wir andere familienpolitische Leistungen angehen", schrieb Schön in einem Beitrag für die "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Das Betreuungsgeld sei auch keine Unterstützung für Eltern, die für die Erziehung ihrer Kinder auf Berufstätigkeit verzichten, weil es nur an den Verzicht auf die Nutzung einer staatlichen Einrichtung gekoppelt sei.

Damit schließe es etwa Frauen aus, die ihre Arbeitszeit für die Betreuung zwar reduzieren, an einigen Tagen aber staatliche Kitas nutzen müssen. Wenn mit dem Betreuungsgeld ein zusätzliches Unterstützungssystem geschaffen werden solle, "dann sollte es den Kita-Besuch zumindest nicht völlig ausschließen", forderte die Abgeordnete aus dem Saarland. Sie wies zudem auf die "langfristig negativen Folgen" für den Elternteil hin, der zu Hause bleibt: durch geringeren Lohn beim Wiedereinstieg, schlechtere Aufstiegschancen und fehlende Beitragsjahre in der Rente.

"Wenn wir also Betreuungszeit wirklich anerkennen wollen, dann sollten wir genau diese Nachteile ausgleichen. Etwa durch Anrechnung bei der Rente, Zuschüsse für die Riester-Rente, Fortbildungen oder Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen zur Unterstützung des Wiedereinstiegs", schrieb Schön.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.04.2012

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