CDU-Politikerin beklagt "magere Bilanz" in der Frauenpolitik

Unter den CDU-Frauen wächst der Unmut über den Ruf der Union in der Gleichstellungspolitik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen zu einem anderen frauenpolitischen Image kommen und dies durch politisches Handeln unterfüttern", sagte die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker dem Nachrichtenmagazin "Focus". Sie wurde gerade zur stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Landesverbandes NRW gewählt. Die "Gesamtwirkung der Union" mache ihr Sorge.

"Denn was haben wir frauenpolitisch greifbar in Händen? Die Bilanz dieser Legislatur ist bisher mager." Sie und andere CDU-Frauen schließen weiter nicht aus, gemeinsam mit Politikern aus dem anderen Lager im Bundestag einen Gruppenantrag zu starten, um das Thema Frauenquote voranzutreiben. "Untätigkeit des Ministeriums wird nicht automatisch verhindern, dass es zu einem Gesetz kommt, in dem die Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen verbindlich geregelt wird", betonte Winkelmeier-Becker.

Es gebe zwar noch keinen Text. Aber: "Die Option eines Gruppenantrags ist weiter eine Möglichkeit." Bundeskanzlern Angela Merkel lud "Focus" zufolge die Mitglieder der Gruppe der Frauen für September ins Kanzleramt ein, um das weitere Vorgehen in der Frauenpolitik zu besprechen.

Weiter für schlechte Stimmung bei den Unionsfrauen sorgt auch der Rauswurf von Gleichstellungsexpertin Eva Maria Welskop-Deffaa aus dem Familienministerium.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.07.2012

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