CDU-Sportexperte lehnt Boykott Olympischer Winterspiele in Sotschi ab

Der CDU-Sportexperte Eberhard Gienger lehnt einen sportlichen Boykott der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi ausdrücklich ab.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das war schon bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau falsch. Man kann vom Sport nicht erwarten, was die internationale Politik nicht schafft", sagte Gienger der "Bild-Zeitung". Der Sport sei eine "weltweite, gesellschaftliche Bewegung - hierin liegen enorme Chancen, aber auch deutliche Grenzen", so Gienger weiter.

Der CDU-Politiker rät daher, "den positiven Einfluss des Sports auf das Denken der Menschen weiterhin zu fördern. Putin hat versprochen, sich an die Charta der Olympischen Bewegung zu halten." Mit Blick auf die Absage von Bundespräsident Joachim Gauck sagte der ehemalige Turnweltmeister und heutige CDU-Politiker Gienger: "Gauck bleibt seiner Linie treu, daran ist nichts auszusetzen. Aber diese Messlatte muss er jetzt auch bei anderen Ländern gelten lassen." Auch Stephan Mayer, Sportexperte der CSU-Landesgruppe im Bundestag, lehnt einen Boykott der Olympischen Spiele durch deutsche Sportler strikt ab. "Ein Boykott der Winterspiele durch deutsche Sportler wäre falsch. Dadurch bewegt sich in Russland nichts. Der Sport und die deutschen Sportler sollten nicht instrumentalisiert werden", so Mayer gegenüber der Zeitung. Mit Blick auf die Entscheidung von Bundespräsident Gauck, nicht an den Winterspielen von Sotschi teilzunehmen, sagte Mayer der "Bild-Zeitung": "Ich respektiere die Entscheidung von Bundespräsident Gauck. Er wird sich das gut überlegt haben und er muss sich dazu auch nicht weiter erklären. Seine Absage ist bereits Erklärung genug." Mayer rät jedoch der Bundesregierung an den Winterspielen als Besucher auf der Tribüne teilzunehmen. Mayer sagte der "Bild-Zeitung": "Russland ist ein wichtiger Partner für Deutschland. Und es spricht nichts dagegen, dass die Kanzlerin oder ihre Kabinettsmitglieder zu den Spielen nach Sotschi reisen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2013

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