CSU und FDP üben scharfe Kritik an Beate Klarsfeld

Die Bundespräsidentschaftskandidatin der Linken, Beate Klarsfeld, gerät wegen der jüngsten Enthüllungen über enge Kontakte zur SED und damit verbundener Geldzahlungen aus dem Jahr 1968 weiter unter Druck.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn sich herausstellen sollte, dass Frau Klarsfeld 1968 nichts als eine Helfershelferin für eine von der SED bezahlte PR-Aktion war, ist ihre Kandidatur für das höchste deutsche Staatsamt eine Ohrfeige für alle Demokraten in unserem Land," sagte der Generalsekretär der Freien Demokraten, Patrick Döring, der Tageszeitung "Die Welt". Auch der Generalsekretär der CSU, Alexander Dobrindt, geht mit der Kandidatin Klarsfeld und der Linken, die sie ins Rennen um das höchste Staatsamt schickt, hart ins Gericht: "Die Linkspartei ist und bleibt eine Stasi- und Kommunismus-Seilschaft", sagte Dobrindt der "Welt". "Früher SED-Marionette und heute Linkspartei-Kandidatin - darin liegt die ganze Verachtung der Linkskommunisten für unsere Demokratie und unseren freiheitlichen Staat."

Auf einer Veranstaltung am Freitag in Dresden hat Klarsfeld den Erhalt von 2.000 D-Mark von der SED nun erstmals indirekt eingestanden, nachdem sie sich zunächst nach eigenen Angaben "nicht erinnern" konnte. Sie habe damals 2000 D-Mark dafür benutzt, um die Störung einer Veranstaltung mit Kiesinger in Brüssel zu organisieren. Zuvor hatte sie gegenüber der "Welt" betont, bei der Ohrfeigen-Attacke gegen Kiesinger nicht im Auftrag der SED, sondern "in meinem eigenen Auftrag" gehandelt zu haben.

Auch der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und heutige Europaabgeordnete der Grünen, Werner Schulz, greift Klarsfeld scharf an. "Ich weiß zwar nicht, ob Frau Klarsfeld mit der Ohrfeige für den damaligen Bundeskanzler Kiesinger einen Ober-Nazi getroffen hat, aber ich frage mich schon, wen sie denn in der DDR geohrfeigt hätte" sagte Schulz der "Welt". Wenn er sich aber die Partei ansehe, von der sie nun nominiert wurde, so "besteht da durchaus Ohrfeigenbedarf: Schließlich gibt es bei den Linken einige Neokommunisten und Antizionisten."

Im Übrigen zeige das Bekanntwerden des DDR-Honorars für Klarsfeld, wie wichtig es sei, dass die Stasi-Akten offengelegt worden sind: "Nur deshalb können wir heute all die seltsamen Facetten und Verwicklungen der deutschen Teilungsgeschichte nachvollziehen. Zu jener Offenlegung der Akten aber hat entscheidend jener Mann beigetragen, den die Linke nun nicht als Bundespräsidenten haben will: Joachim Gauck."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2012

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