CSU-Chef Seehofer fordert Beteiligung privater Gläubiger

Nach dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy pocht CSU-Chef Horst Seehofer weiter auf eine Beteiligung privater Gläubiger.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Mir sagen Experten seit einem Jahr, dass eine Umschuldung Griechenlands nötig ist. Jetzt ist die Zeit für den Beginn einer Beteiligung privater Gläubiger gekommen", sagte Seehofer dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Aus den Koalitionsfraktionen im Bundestag hagelt es unterdessen Kritik, weil Kanzlerin Merkel gegenüber Sarkozy auf eine nur freiwillige Beteiligung privater Gläubiger eingeschwenkt ist.

"Das ist nicht die Gläubigerbeteiligung, die der Bundestag gefordert hat", sagt Frank Schäffler, Finanzpolitiker der FDP. Der CDU-Finanzpolitiker Manfred Kolbe spricht gar von einem "Etikettenschwindel": "Wir brauchen einen Schuldenschnitt, und den wird es freiwillig nicht geben." Der CSU-Europaexperte Thomas Silberhorn fordert deshalb "verbindliche Regeln mit einer zwingenden Beteiligung privater Gläubiger".

Der Unions-Chefhaushälter Norbert Barthle mahnt zur Eile. "Wenn wir noch lange warten, sind kaum noch Anleihen in der Hand privater Gläubiger. Dann schultern die Steuerzahler allein die Rettung Griechenlands."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.06.2011

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