CSU-Generalsekretär Dobrindt wirft Griechenland unsolidarisches Verhalten vor

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat Griechenland vorgeworfen, sich gegenüber den europäischen Partnern unsolidarisch zu verhalten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich kann verstehen, dass die Akzeptanz für die Hilfen für Griechenland gering ist", sagte Dobrindt im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). "Schuld ist Griechenland selbst, weil es mit überbordender Schuldenpolitik gegenüber seinen europäischen Partnern keine Solidarität hat walten lassen." Einem Land das unverschuldet in Probleme gerate, müsse die Gemeinschaft helfen.

"Wer aber wie Griechenland selbstverschuldete Probleme hat, muss sich stärker anstrengen, bevor er die Partner um Hilfe bittet." Dobrindt beklagte im Zusammenhang mit der Griechenlandkrise die zunehmend einflussreiche Rolle Europas. "Der Mechanismus ist immer der gleiche: jede Schwierigkeit wird mit mehr Europa beantwortet. Aber das bedeutet zugleich weniger Deutschland." Das Land bezahle somit neben dem monetären Preis der Griechenlandrettung auch noch einen politischen. "Das darf nicht sein", so der CSU-Politiker.

"Wir unterstützen keine unendliche Machtverschiebung nach Brüssel. Wenn es zu einer weiteren Stärkung der Brüssler Bürokratie kommt, bedeutet das eine Entdemokratisierung Europas." Die CSU-Politiker in Brüssel forderte Dobrindt auf, sich stärker um deutsche Belange zu kümmern.

"Ich halte sehr viel davon, wenn man sich für deutsche Interessen in Brüssel einsetzt und nicht für Brüssler Interessen in Deutschland. Wir haben alle die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Europa mehr für die Menschen da ist."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.06.2011

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