CSU-Konservative fordern Kurswechsel im Umgang mit der AfD

Nach dem konservativen Berliner Kreis in der CDU fordert nun auch die CSU-Initiative "Konservativer Aufbruch" nach den deutlichen Wahlerfolgen der AfD einen Kurswechsel im Umgang mit der eurokritischen Partei.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Lars Bergen, Erster Sprecher der Initiative "Konservativer Aufbruch! CSU-Basisbewegung für Werte und Freiheit", schloss auch Koalitionen der Union mit der AfD nicht generell aus: "Es ist in einer Demokratie nie angezeigt, Koalitionen zwischen demokratischen Parteien kategorisch auszuschließen", sagte Bergen dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Das verringert zum einen die eigenen Handlungsoptionen und schadet darüber hinaus dem Gemeinwohl." Das Votum der Wähler sei von der Politik zu akzeptieren und nicht zu bekämpfen.

"Abhängig von der weiteren inhaltlichen Entwicklung der AfD, könnte sie daher zukünftig auch zu einem potenziellen Partner der Union werden." Dessen ungeachtet hält es Bergen für geboten, dass die Union und insbesondere die CSU "ihr konservatives Profil wieder schärfen und so das entstandene, selbstverschuldete Vakuum schließen, in das die AfD ohne Gegenwehr vorstößt", sagte Bergen weiter. Die Union müsse sich wieder auf ihre konservative Wurzel und ihre bürgerlich-konservativen Kernwerte besinnen.

Der Vize-Sprecher der Initiative, David Bendels, machte die Unionsführung verantwortlich für das Erstarken der AfD. "Die Unionsspitzen haben den Kopf in den Sand gesteckt und sich jedweder politischer Auseinandersetzung mit der AfD versperrt. Wer auch immer diese Strategie empfohlen hat, lag völlig daneben", sagte Bendels dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). Dies widerspreche außerdem "allen demokratischen Gepflogenheiten und vergrätzt die Menschen, welche die AfD gewählt haben, nur zusätzlich".

Doch anstatt diese Bürger zu verprellen, sollte die Union sie zurückgewinnen, "indem wir uns ernsthaft damit auseinandersetzen, warum sie die AfD gewählt haben". Bendels hält einen grundsätzlichen inhaltlichen Kurswechsel für dringend geboten, um die konservativen Stammwähler der Union wieder mehr erreichen und mobilisieren zu können. "Weg von linkslastiger, zeitgeisthöriger Beliebigkeit, zurück zu einer klaren bürgerlich-konservativen Politik der Verlässlichkeit und des gesunden Menschenverstands", sagte der CSU-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.09.2014

Zur Startseite