Castor-Polizeieinsatz kostet über 20 Millionen Euro

Niedersachsen hat finanzielle Unterstützung für die über 20 Millionen Euro gefordert, die der Polizeieinsatz um die Anti-Atom-Proteste gegen den Castor-Transport kosten wird.

Gorleben (dts Nachrichtenagentur) - Bei der Bewältigung dieser "nationalen Aufgabe" sollten sich der Bund oder andere Bundesländern beteiligen, so der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister am Montag. Doch die Bundesregierung sieht keinen Handlungsbedarf. Es gäbe "keinen Anlass, die Verteilung der Kosten zu ändern", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Derweil geht der Protest weiter. Mit 24 Stunden Verspätung war der Transport der elf Atom-Behälter nach rund 70 Stunden Fahrt am Montagmittag am Verladebahnhof in Dannenberg eingetroffen. Dort werden die Container mit dem Atommüll auf LKW verladen und sollen die letzten 20 Kilometer nach Gorleben auf der Straße transportiert werden.

Dafür sind zwei mögliche Routen vorgesehen. Welche Strecke gefahren wird, ist nicht bekannt gegeben worden, um die Organisation der Proteste zu erschweren. Die Polizeibeamten sind mittlerweile am Ende ihrer Kräfte.

Die Belastungen seien immens, so Einsatzkräfte vor Ort. Bis zu 30 Stunden dauerte eine Dienstschicht am Wochenende. Am Montag trieben protestierende Landwirte sogar hunderte Schafe und Ziegen auf eine Straße nahe dem Zwischenlager, um sie zu blockieren.

Die Grünen begrüßen die friedlichen Protestaktionen. "Schwarz-Gelb hat ohne Not einen bereits befriedeten Konsens aufgekündigt und binnen kürzester Zeit alte Gräben in der Gesellschaft wieder aufgerissen. Die Regierung muss die Signale aus dem Wendland hören", erklärte am Montag Sylvia Kotting-Uhl, Grünen-Sprecherin für Atompolitik.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.11.2010

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