Chefin der EU-Abwicklungsbehörde warnt vor Banken-Pleiten in Griechenland

Die Direktorin der neuen EU-Abwicklungsbehörde für Banken (SRB), Elke König, befürchtet, dass mit dem griechischen Staat auch die griechischen Banken zusammenbrechen könnten.

Athen (dts Nachrichtenagentur) - Noch seien die Banken zwar solvent, doch das "könnte sich ändern, wenn der Staat zahlungsunfähig wird", sagte König in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Über den griechischen Instituten hänge ein "Damoklesschwert". Das Eigenkapital der Banken bestehe teilweise aus steuerlichen Verlustvorträgen.

"Wenn der griechische Staat insolvent wird, dann werden diese Vermögenswerte vermutlich wertlos", sagte König. Kritisch bewertete die SRB-Chefin die von der EZB geduldete Finanzierung der griechischen Banken mit Ela-Notkrediten. "Die Grenze zwischen Ela und Konkursverschleppung ist fließend", sagte sie.

Im griechischen Schuldendrama hatte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Sonntag einen Vermittlungsversuch abgebrochen. Es gebe bei den diskutierten Reformen für Griechenland einen deutlichen Unterschied zwischen den Plänen der Geldgeber und Athens, teilte ein Kommissionssprecher am Sonntagabend in Brüssel mit.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.06.2015

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