Chemiewaffeneinsatz in Syrien: Russland bezweifelt US-Vorwürfe gegen Assad

Russland bezweifelt die Vorwürfe der USA, die das Regime um den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verdächtigt Chemiewaffen eingesetzt zu haben.

Moskau (dts Nachrichtenagentur) - "Offen gesagt ist das, was die Amerikaner uns vorgelegt haben, nicht überzeugend", teilte der außenpolitische Berater vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, Juri Uschakow, am Freitag in Moskau mit. Zuvor hatte der führende russische Außenpolitiker Alexej Puschkow, Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, die US-Regierung der Lüge bezichtigt. Die Berichte über den Einsatz von Chemiewaffen durch das Assad-Regime seien "an derselben Stelle fabriziert" worden wie die "Lüge" über die Massenvernichtungswaffen des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein, schrieb Puschkow bei Twitter.

US-Präsident Barack Obama schlage denselben Weg ein wie sein Vorgänger George W. Bush, so Puschkow weiter. Russland gilt als enger Verbündeter von Assad. Syrien selbst wies die Vorwürfe der USA am Freitag vehement zurück: Washington bediene sich "billiger Tricks" und Fälschungen, um die Entscheidung für Waffenlieferungen an die Rebellen zu rechtfertigen, hieß es seitens des syrischen Außenministeriums.

Am Donnerstag hatte Obamas Vize-Sicherheitsberater Ben Rhodes vor Journalisten in Washington erklärt, dass die US-Geheimdienste "nach intensiven Untersuchungen" davon ausgingen, "dass das Assad-Regime chemische Waffen, darunter das Nervengas Sarin, eingesetzt hat". Nach Angaben von Rhodes sollen bei dem Chemiewaffeneinsatz 100 bis 150 Menschen ums Leben gekommen sein. US-Präsident Obama hatte den Einsatz von Chemiewaffen seitens des Assad-Regimes stets als "rote Linie" bezeichnet.

Laut Rhodes werde die USA die syrische Opposition nun "stärker unterstützen", auch auf militärischer Ebene. Das Weiße Haus kündigte zudem an, das Thema auf dem G8-Gipfel Anfang nächster Woche und bei den Vereinten Nationen (UN) zur Sprache zu bringen. Bei dem Bürgerkrieg in Syrien sind nach UN-Angaben bislang mindestens 93.000 Menschen getötet worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.06.2013

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