Chinesische Hacker greifen EADS und ThyssenKrupp an

Deutsche Konzerne verzeichnen nach Erkenntnissen der Bundesregierung immer mehr Angriffe chinesischer Hacker.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Vor einigen Monaten habe es "eine bemerkenswerte" Attacke auf die Rechner des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS gegeben, bestätigten Unternehmenskreise dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Offiziell spricht EADS von einem "Standardangriff" und schweigt zu einem möglichen Schaden. Der Vorgang war laut dem Bericht aber so gravierend, dass EADS ihn der Bundesregierung gemeldet hat.

Auch ThyssenKrupp beklagte Mitte 2012 Angriffe, die "massiv" waren und "eine besondere Qualität" hatten, heißt es in dem Unternehmen. ThyssenKrupp bestätigte den Angriff gegenüber dem "Spiegel". Demnach sei die Attacke "lokal in den USA" erfolgt; Erkenntnisse, ob und was die Eindringlinge möglicherweise kopiert hätten, lägen dem Konzern nicht vor: Die Adressen der Täter waren chinesisch.

Auf die Bundesregierung registrierte der Verfassungsschutz im vergangenen Jahr fast 1.100 digitale Angriffe ausländischer Nachrichtendienste. Die meisten davon richteten sich gegen das Kanzleramt, das Auswärtige Amt und das Wirtschaftsministerium. Meist sind es Mails, die einen Anhang haben, in dem sich ein trojanisches Pferd verbirgt.

Besonders intensive Angriffe beobachteten die Sicherheitsbehörden im Vorfeld des G-20-Gipfels auf die Mitglieder der deutschen Delegation. Das Interesse galt der Finanz- und Energiepolitik. Auch die Grünen wurden schon mal zum Ziel, berichtet der "Spiegel".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2013

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