Christian Ulmen: "Ich tendiere zum Gluckenverhalten"

Der Schauspieler Christian Ulmen hat in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" über sein Leben als engagierter Vater gesprochen und zugegeben: "Ich tendiere zum Gluckenverhalten. Ich laufe permanent mit dem Fieberthermometer hinter unserer Tochter her, wenn sie krank ist und kontrolliere jede Stunde, ob es besser oder schlechter wird." Dass er sich die Betreuung der Tochter mit seiner Frau teilt, stößt auch in seiner Umgebung nicht überall auf Begeisterung. "Wenn man aus dem Meeting aufspringt und sagt: "Ich muss jetzt weg, weil ich meine Tochter abholen muss". Das scheint exotisch anzumuten!", erzählte er der F.A.S. "Wenn ich sagen würde, ich hätte einen Massagetermin, würde wahrscheinlich niemand reagieren. Aber: Die Tochter vom Kindergarten abholen. Huppala!" Seine Frau, die Moderatorin Collien Fernandes, werde sogar regelrecht angefeindet, weil sie früh wieder arbeiten ging.

Wenn seine Frau ein Interview gebe, dann stünden gleich Kommentare darunter: "Was fällt dir ein arbeiten zu gehen, was bist du für eine schlechte Mutter?", erzählte er der F.A.S. Oder sie bekomme E-Mails, meist von älteren Frauen, die sie wüst beschimpfen, weil sie arbeitet und nicht beim Kind bleibt. Viele würden gar nicht wahrnehmen, "dass es ja auch einen Vater gibt, der auch für Bindung zuständig sein könnte". Als unmännlich empfindet Ulmen seine neue Rolle nicht.

"Es heißt, es sei männlich, hart zu sein, kräftig, diszipliniert. Aber ich musste nie stärker, härter, disziplinierter sein als in den letzten drei Jahren mit meiner Tochter. Nie pennen, permanent Logistik im Kopf abwägen - dafür braucht man Disziplin und dafür muss man stark sein. Absoluter Quatsch, das als weich abzutun."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.07.2015

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