Clintons Sprecher nach umstrittenen Äußerungen tritt zurück

Nach heftiger Kritik an seinen Äußerungen zu den Haftbedingungen des Wikileaks-Informanten Bradley Manning ist der Pressesprecher von US-Außenministerin Hillary Clinton, Philip Crowley, am Sonntag zurückgetreten.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Dieser hatte während einer Diskussion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Behandlung Mannings als "lächerlich, kontraproduktiv und dumm" bezeichnet. Manning soll geheime Informationen des US-Außenministeriums an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben haben. Seitdem befindet er sich in Einzelhaft, im Falle einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.

Um einen Selbstmord des Verdächtigen zu verhindern, darf er zudem nachts nur mit einem zuvor überprüften Kittel bekleidet schlafen. US-Präsident Barack Obama wurde während einer Pressekonferenz auf die Kommentare Crowleys angesprochen und zu einer konkreten Stellungnahme zu den Haftbedingungen Mannings aufgefordert. Obama enthielt sich allerdings einer inhaltlichen Bewertung der Kommentare Crowleys und berichtete lediglich, das US-Verteidigungsministerium habe ihm versichert, die Behandlung Mannings entspreche den üblichen Gepflogenheiten.

In seinem Rücktrittgesuch schrieb Crowley: "In Anbetracht der Auswirkungen meiner Kommentare, für die ich die volle Verantwortung übernehme, trete ich zurück." Clinton nahm den Rücktritt "mit Bedauern" an und dankte Crowley für "drei Jahrzehnte Arbeit im Dienste der Nation". Crowley wird zunächst von seinem Stellvertreter Mike Hammer ersetzt, der zuvor als Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates arbeitete.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2011

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