Commerzbank nimmt Rückzahlung der Staatshilfen in Angriff

Die Commerzbank möchte in den nächsten Monaten den größten Teil der vom Staat im Zuge der Bankenkrise erhaltenen Hilfen zurückzahlen.

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) - "Wir halten also unser Versprechen, die temporäre Unterstützung des Bundes so schnell wie möglich zurückzuzahlen", sagte Vorstandschef Martin Blessing. Bis Mitte des Jahres wolle man 14,3 Milliarden der insgesamt 16,2 Milliarden an stillen Einlagen des Bundes zurückzahlen. Der deutsche Staat ist allerdings mit 25 Prozent plus einer Aktie immer noch größter Einzelaktionär der Bank.

Der Aktienkurs des Unternehmens stieg in der Folge der Ankündigung bis zum Mittwochmittag zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent. Die Commerzbank nimmt damit die Rückzahlung der Hilfen schneller in Angriff als von Analysten erwartet. Hintergrund ist offenbar, dass das Institut im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt ist und auch für dieses Jahr einen deutlichen Gewinn erwartet.

In diesem Fall müsste die Bank Zinsen auf die Einlagen des Bundes zahlen. Diese könnten sich nach Schätzungen auf bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Jahr belaufen, was den Gewinn erheblich schmälern würde. Zur Finanzierung der Rückzahlung will das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von elf Milliarden Euro vornehmen.

Die Bundesregierung hatte die Commerzbank im Zuge der Finanzkrise retten müssen, nachdem diese die Übernahme der Dresdner Bank nicht mehr eigenständig stemmen konnte. Die auch nach den jetzt angekündigten Maßnahmen noch verbleibenden Staatshilfen von 1,9 Milliarden Euro will das Unternehmen spätestens bis zum Jahr 2014 zurückzahlen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.04.2011

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