Commerzbank-Chefökonom: Iran-Eskalation könnte Euro-Schuldenkrise verschärfen

Nach Einschätzung des Chefvolkswirts der Commerzbank, Jörg Krämer, würde die Europäische Zentralbank (EZB) bei einer Eskalation des Konflikts um das iranische Atomprogramm handeln, damit es nicht zu einem Konjunktureinbruch kommt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Eine Verschärfung der Situation könne zu einem steigenden Ölpreis führen und weitere unkonventionelle Maßnahmen der EZB auslösen, sagte Krämer "Handelsblatt-Online". "Denn die sich aus einem steigenden Ölpreis ergebenden Konjunkturrisiken würden bei den Investoren die Zweifel an einer nachhaltigen Sanierung der Staatsfinanzen in der Euro-Raum-Peripherie wachsen lassen, was die Staatsschuldenkrise wieder verschärfen könnte." Krämer erwartet für diesen Fall ein Einschreiten der EZB: "Würden die Risikoprämien wieder nach oben schießen, würde die EZB wahrscheinlich erneut unkonventionelle Maßnahmen ergreifen, um eines Eskalation der Krise zu verhindern."

Auch die US-Notenbank dürfte nach Einschätzung Krämers mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik reagieren, sollte es im Zuge des Iran-Konflikts zu einem "spürbaren Anstieg der Energiepreise" kommen. "Folglich würde in diesem Szenario eine neuerliche Ausweitung der Anleihenkäufe durch die Notenbank noch wahrscheinlicher."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.03.2012

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