Computer-Hacker knacken Privatrechner eines Zollbeamten

Nach Erkenntnissen des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) konnten die Computer-Hacker der Gruppe "No-Name Crew" einen Trojaner auf dem privaten Rechner eines Zollbeamten installieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Ermittler. Der Zollbeamte hatte in seinem dienstlichen E-Mail-Postfach eine dauerhafte Umleitung auf seine private E-Mail-Adresse eingerichtet. Damit waren sämtliche auf seinem privaten PC eingegangenen Dokumente seit rund zwei Jahren für die Hacker verfügbar.

Die Internetpiraten der "No-Name Crew" hatten Anfang Juli bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sie sich in Bundespolizei und Zoll "hackten". Sie knackten einen Server, auf dem das sogenannte Patras-System lief. Dabei handelt es sich um ein Geodaten-Programm, welches den Standort von Ermittlern und Tatverdächtigen, aber auch von Fahrzeugen oder Handys orten und anzeigen kann.

Nach dem Hackerangriff tauchten Standortdaten polizeilich Überwachter im Internet auf. Landeskriminalämter wie etwa in Baden-Württemberg wenden sich jetzt per Dienstanweisung an ihre Mitarbeiter, um ihnen deutlich zu machen, dass die "Weiterleitung von dienstlichen E-Mails auf private E-Mail-Adressen untersagt ist". Das Bundeskriminalamt (BKA) konnte bisher zwei 23-jährige Tatverdächtige in Würzburg und Köln feststellen, es gab eine Hausdurchsuchung und eine Festnahme.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.08.2011

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