Continental-Chef: Wettlauf um Rohstoff Daten

Elmar Degenhart, Chef des Autozulieferers Continental, sieht das Auto im Mittelpunkt der digitalen Datenjagd: "Seit einiger Zeit erleben wir einen Wettlauf um den Rohstoff Daten. Nachdem Büros und private Haushalte weitgehend erschlossen sind, ist nun das Auto an der Reihe", sagte er in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Die Chancen sind aus Sicht des Managers enorm, die Potenziale seien riesig. "Neue Funktionen werden entstehen. Zusätzlich wird das Auto milliardenfach Daten liefern. Weltweit gibt es gut eine Milliarde Autos. Im Schnitt fahren sie fast eine Stunde pro Tag. Das ist eine gewaltige, wertvolle Datenmenge", meint Degenhart. Wenn die Nutzer durch das geplante automatisierte Fahren im Auto etwa surfen und online einkaufen könnten, ergäben sich "daraus völlig neue Geschäftsmöglichkeiten". Dabei sieht der Chef des DAX-Konzerns bei einigen Dienstleistungen künftig Interessenskonflikte zwischen aktuellen Bündnispartnern.

"Die Autohersteller werden die im Fahrzeug anfallenden Daten nicht ohne weiteres Dritten überlassen", ist Degenhart überzeugt. Die Niedersachsen befürchten aber nicht, dass Google eigene Autos bauen könnte. "Unternehmen wie Google engagieren sich vorrangig für Geschäftsmodelle rund um digitale Daten", so Degenhart.

"Warum sollten sie in das Autogeschäft einsteigen, das ganz andere – nämlich vergleichsweise deutlich geringere – Margen aufweist?". Degenhart selbst will auf dem Weg zum automatisierten Fahren weitere Bündnisse eingehen, sagte er dem "Handelsblatt": "Als Continental gehen wir dabei ganz opportunistisch vor: Jede Partnerschaft muss allen Beteiligten nützen. Wenn das gilt, dann arbeiten wir zusammen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.01.2014

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